Translucente Shinisaurus

Bild Eigentum von @ S. St. mir dankend zur Verfügung gestellt.

Translucente Shinisaurus sollten nicht zur weiteren Vermehrung geführt werden.

In jeder Erhaltungszucht werden möglichst blutsfremde Paare gebildet und nur die stärksten Exemplare gewählt. Bedenken wir den Status im Herkunftsgebiet und in unseren Terrarien, so war bisher das Ziel die Gene möglichst lange stabil zu halten. Der Handel von Wildfängen ist schon lange verboten und der verfügbare Bestand sollte geschützt sein. Es wird auch extra ein Zuchtbuch geführt.

Ich möchte mit dieser Datei zum Nachdenken anregen.

 

Translucente Shinisaurus sind schon einige Jahre bekannt und einige Terrarianer berichten von Problemen bei der Aufzucht. Diese Tiere fressen schlecht und wachsen langsam. Es wird auch von vermehrter Mortalität berichtet.

  • Es treten vermehrt Jungtiere mit schwarzen Augen auf, was ein Hinweis auf eine Inzuchtquote vermuten lässt. 
  • Das Symptom hat eine genetische Ursache und ist anscheinend rezessiv, was bedeutet, dass die normal aussehenden Geschwistertiere zu 66 % die Chance haben, das translucente Gen zu teilen.
  • Nun werden die Nachzuchten aus dem Bestand in normal aussehende und translucente unterteilt, ohne zu bedenken, dass sowohl die Elterntiere, als auch deren Nachkommen das translucente Gen weiterverbreiten können.

 

Beispiel

Das sind Bilder von Nachzuchten, die mir ein Terrarianer zur Verfügung stellte. Wir sind schon sehr lange befreundet. Er startete die Haltung der Shinisaurus crocodilurus mit meinen 1. Nachzuchten, erweiterte aber seinen Bestand.

 

  • Am 25.04.2022 kamen nach erfolgreich durchgeführter Winterruhe 0,0,10 Shinisaurus crocodilurus zur Welt - diese erscheinen gesund und gut entwickelt.
  • Das Muttertier wurde separiert, sie verweigerte noch die Nahrungsaufnahme.
  • Im Mai wurden weitere  0,0,5 geboren. Hier wird vermutet, dass bei 2 der NZ die  translucenten Symptome geringgradig sind, Bei einem juvenilen Tier sind die  translucenten Symptome hochgradig ausgeprägt.
  • Oberen 3 Bilder: diese 3 NZ sind schwarz, mit schwarzen Augen. Das eine Tier hat kein weißes Dreieck auf dem Kopf. Sie sind deutlich kleiner als ihre 10 Geschwistertiere.
  • Unteren 2 Bilder: die Geschwistertiere im Vergleich.

 

Der Terrarianer will diese NZ keinesfalls vermitteln. Es besteht Aussicht, dass ich hier nochmals zu ihrer Entwicklung berichte.

 

Am 09.10.2022 möchte ich mit zwei Bildern die Entwicklung der erwähnten NZ zeigen. Bei einem juvenilen Tier sind die  translucenten Symptome hochgradig ausgeprägt. Dieses Tier zeige ich im Vergleich mit einem Geschwistertier, welches sich optimal entwickelt. Alle Nachzuchten werden in die Winterruhe überführt, auch auf die Gefahr hin, dass das kleine Tier mit deutlichen Wachstumsstöungen diese Winterruhe nicht übersteht. Es ist ja nicht Ziel solche Tiere mit Gendefekten mit aller Macht am Leben zu erhalten. 

Persönliche Anmerkung: Ich habe meine Paare getrennt, um keine weiteren Nachkommen auf den Markt zu bringen. Das geschah aus zwei Gründen: einer ist die Überlegung, dass meine angebotenen Nachkommen mit Nachkommen solch geschwächter Gene verpaart werden.

Leider beobachte ich, dass Terrarianer eher gierig werden und mit vermeintlichen Morphen hohe Summen erzielen wollen.

Shinisaurus crocodilurus ist eine hoch gefährdete Spezies, hier muss man konsequent handeln. Auf keinen Fall sollten Nachkommen mit derart geschwächter Gene im Umlauf gebracht werden.

Es ist eine Sache, die Symptome zu sehen, die andere, sich um die Ursache zu kümmern. 

Wir haben es in der Hand

Bild @ Harry Wölfel anlässlich der Präsentation zum Alfred A. Schmidt-Preis. 

Geschehen durch Inzucht

Brachylophus fasciatus haben normal grün beschuppte Zehen. Leider kommt es vor, dass  Tiere mit weißen Zehen schlüpfen. So schützenswert jedes einzelne Exemplar ist, so hat bis heute noch keines das erste Jahr überlebt. Hier hilft nur weiter Forschen. 

Wir haben es in der Hand

Anlässlich zum Alfred A. Schmidt-Preis erstellte ich dieses Bild. Mir war erstmalig die Nachzucht von Japalura splendida gelungen. Im Verlauf musste ich bemerken, dass von F-Generation zu F-Generation die Tiere kleiner und schwächer erscheinen, bis schließlich die Nachzucht Krankheiten zeigten. Es gilt die Gene sauber und stabil zu halten, will man weiter gesunde Nachzuchten erzielen.


Anhand von 3 Arten zeige ich, was mit Tieren in unserer Obhut passiert, wenn wir meinen Gott zu spielen.