Gonocephalus bellii (Duméril & bibron, 1837)

Systematik

Ordnung: Schuppenkriechtiere (Squamata)

ohne Rang: Leguanartige (Iguania)

Familie: Agamen (Agamidae)

Unterfamilie: Draconinae

Gattung: Winkelkopfagamen (Gonocephalus) Kaup, 1825

Art: Gonocephalus bellii (DUMÉRIL & BIBRON, 1837)

Trivialname: Blaukehl-Winkelkopfagame

Schutzstatus: keinen

Verbreitung 

Thailand (between Surat Thani and Nakhon Si Thammarat), Malacca, Perak, Pahang, Selangor, Indonesia (Borneo), West Malaysia, Pinang

Lebensraum-Lebensweise: Die Echsen stammen aus dem tropischen Regenwald. Hier liegen die Temperaturen über das Jahr nahezu gleichmäßig zwischen 26 - 28°C, mit genauso gleichmäßigen Regenfällen. Die relative Luftfeuchtigkeit liegt bei 85%. Wie alle Winkelkopfagamen leben sie an Bäume mit dichtem Blätterdach, in Wassernähe, mit Wasserfällen. Alle Gonocephalus trinken fließendes  Wasser oder Regenwasser von Blätter. Der Bodengrund wird nur für gelegentliche Beute aufgesucht. Die Weibchen vergraben ihre Gelege im Bodengrund

Größe: Gonocephalus bellii erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge (KRL) von 12-15 cm und eine Gesamtlänge (GL) von 38-49 cm. Die GL der Weibchen ist kleiner. 

Nahrung: Grillen, Heimchen, Heuschrecken, Spinnen, Maden, Regenwürmer, Asseln, Schaben.

Beschreibung: Bei Geocephalus bellii ist der Rumpf rundlich, auch der Schwanz ist rund. Die Hinterbeine sind kräftig. Der Nackenkamm zeigt Stacheln, die nicht miteinander verbunden sind. Über den Rücken werden diese Stacheln deutlich kürzer. Das Männchen hat eine helle bis grünliche Färbung. Das Weibchen hat eine helle bis dunkelgrüne Grundfarbe, die mit einem Netzmuster aufgelöst wird. Der Kehlsack gab wohl der Art den Trivialname, denn er ist im unteren Abschnitt violett- rot- blau gefärbt.

Gonocephalus bellii haben einen Sexualdimorphismus, denn die Geschlechter sind äußerlich zu unterscheiden. Männchen haben eine dunkelblaue Iris, die Iris der Weibchen ist braun-gold.

Fortpflanzung: Die Tiere sind im Alter von drei Jahren geschlechtsreif. Dann kommt es im Abstand von 1 bis 3 Monaten zu Gelege von 3 bis 12 Eier.

Inkubation: 22°C (Zimmertemperatur) ca.90 Tage

Terrarium: ein großes Paludarium mit Wasserfall und Wasserbecken sind Grundvoraussetzungen.

Gestaltung: mit senkrechten und waagrechten Baumstämme und Äste. Dazu baumartige hohe Pflanzen mit dichtem Blätterdach.

 

Parameter:

  • Am Tag sollten Grundwerte von 27C°, mit Gefälle von  22°C zum Bodengrund, angeboten werden.
  • Punktuell können 35°C unter einem UV-Licht vorhanden sein. 
  • Zur Nacht sollte es zur Temperatursenkung zwischen 12-20°C kommen.
  • Die Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 75 und 95% betragen.

Literatur

Zur 100. Ausgabe der Reptilia wurden "Traumterrarien" gezeigt. Es ist mir noch heute eine Ehre, dass das Paludarium der Gonocephalus bellii auch gewählt wurde.

Evers, M. 2013. Der Traum vom Urwald im Wohnzimmer. Winkelkopfagamen (Gonocephalus) im Terrarium. Reptilia (Münster) 18 (102): 50-59 

Evers, Michael 2010. Winkelkopfagamen. Gonocephalus belli, C. chamaeleontinus, G. doriae abbotti. Natur und Tier Verlag, 64 pp. 

Kober, I. 2003. Erfahrungen mit der Blaukehl-Winkelkopfagame (Gonocephalus bellii) im Terrarium. Draco 4 (14): 80-86 

Manthey U 2010. Agamid Lizards of Southern Asia. Draconinae 2 -Leiolepidinae. Edition Chimaira, Terralog 7b, Frankfurt, 168 pp.

Manthey, U. & Grossmann, W. 1997. Amphibien & Reptilien Südostasiens. Natur und Tier Verlag (Münster), 512 pp. 

Manthey, U. & W. Denzer 1992. Die Echten Winkelkopfagamen der Gattung Gonocephalus Kaup (Sauria: Agamidae), Teil 5 Die bellii - Gruppe. Sauria 14 (3): 7-20 

Manthey,U. & SCHUSTER,N. 1999. Agamen, 2. Aufl. Natur und Tier Verlag (Münster), 120 pp. 

Werning, H. 2015. Jurassic World im Wohnzimmer. Mini-Dinos für das Terrarium. Reptilia (Münster) 20 (114): 26-37