Ein Wort zu Geoemyda spengleri & deren Ernährung

Geoemyda spengleri sind Bilderbuch-Carnivore , ausgestattet mit allem was ein Jäger benötigt.

  • Sie haben starke Krallen, einen raubvogelartigen Schnabel und scharfe Augen.
  • Diese Augen haben viele Fähigkeiten, wie unabhängig voneinander die Umgebung im Panorama und in der Nähe scharf zu sehen.

Literatur:  Henze, M. J. (2002). Okulare akkommodation bei der zacken-erdschildkröte (geoemyda spengleri). Unpublished thesis master's, Fakultät für Biologie, Tübingen.

  • Ihr Geruchssinn ist gleichfalls gut ausgeprägt.

 

Tierhalter wollen alle möglichen Dinge aus Handel und eigene Küche anbieten, was nicht nachweislich zu ihren Nahrungsspektrum gehört. Es besteht der Wunsch die Pfleglinge mit Pellets, Katzenfutter oder allerlei Obst „zu verwöhnen“.

  • Es ist belegt, dass sie Mineralien aufnehmen,  jedoch ernähren sich einige Individuen omnivor. Leider fand ich keinen Artikel, der sich mit dem Mageninhalt im Herkunftsgebiet befasst. 
  • Markus Auer ist der Ansicht, dass diese Exemplare sich zu 80% carnivor und 20% vegetarisch ernähren. Ich stelle die Frage, ob sie das wirklich tun, oder wurde es anerzogen? 
  • Dr. Markus Baur hat in seiner Dissertation den Verdauungstrakt der G. spengleri beschrieben. „Es sind Carnivore mit einem winzigen Dickdarm. Man muss davon ausgehen, dass sie nur im Dünndarm Kohlenhydrate und Proteine aufnehmen und verarbeiten können.“

Was sagt uns diese wissenschaftliche Arbeit?

  • Kohlenhydrate beeinflussen die Darmflora negativ. Die Bildung von Hefepilzen, sowie die Vermehrung von Darmparasiten werden gefördert. Denken wir auch an das Kalzium-Phosphor-Verhältnis, was bei Obst im Negativbereich liegt.

 

Meine G. spengleri-Haltung begann ca 1990.

  • Es ist einfach die Fressgier dieser Art zu befriedigen, denn es genügt ein- bis zweimal wöchentlich Regenwürmer, Gehäuse- und Nacktschnecken, Grillen, Heimchen Heuschrecken Kellerasseln, Schwarzkäferlarven (Zophobas), oder Rosenkäferlarven anzubieten.
  • GUT LOADING ist was ein Insekt wenige Stunden vor seiner Verfütterung aufgenommen hat und wie weit diese Nährstoffe vom Insekt aufgespalten bzw. umgewandelt wurden. Das heißt, wir fügen einer sich rein carnivor-ernährenden Spezies durch Insekten auch pflanzliche Nahrung zu. 

 

 

Bilder sind aus einer Präsentation, in dieser Bildfolge zeige ich das breite Nahrungsspektrum, einschließlich Kalzium zur freien Verfügung.

 

Dazu zeige ich in Bildfolge auch die selbstständige Ernährung von Geburt an. Neben dem 50 Cent-Stück sieht man einen Regenwurm mittels einer Nadel fixiert. Fühlen sich die Kleinen unbeobachtet, fressen sie vom 1. Tag an nach dem Schlupf. 

Persönliche Anmerkung: wir können durch gut gemeinte "Vielseitigkeit im Speiseplan" den Tieren Schaden zufügen. Natürlich ist es möglich eine fressgierige G. spengleri an Banane, Pellets, Obst usw. zu gewöhnen, indem wir damit vor deren Nase wackeln. Fressgierige Tiere beißen in alles, was sich bewegt, und später aus Gewohnheit. 

Sie sind Räuber, sie beißen auch in unsere Finger. Dieses hautfarbene Futter könnte ihrem Beutespektrum in der Natur entsprechen. Sie sind bekanntlich auch Nesträuber und erbeuten kleine Mäuse, Nestbrüter und deren Eier.

 

Wiederum müssen wir so proteinhaltiges Futter auch mit Überlegung verabreichen. Unsere Tiere erleiden nie Mangel, eher zu viel des Guten.