Winterruhe & Winterschlaf

SOMMERRUHE, SOMMERSCHLAF, WINTERRUHE, WINTERSCHLAF, ÜBERWINTERUNG & KÄLTESTARRE

 

Überwinterung - Hibernation | Sommerruhe – Aestivation | Winterquartier - Hibernaculum 

 

Sommerruhe und Überwinterung der Reptilien 

  • Gemäßigte Klimazonen werden in vier Jahreszeiten gegliedert, dem Frühling, Sommer, Herbst und dem Winter. 
  • In den Tropen untergliedert sich das Jahr in Regen und Trockenzeiten
  • In den Subtropen untergliedert sich das Jahr gleichfalls in Regen- und Trockenzeiten, dazu kommen empfindliche Temperaturschwankungen.
  • Trockenzeiten und Kälteeinbrüche können zu Überlebensproblemen bei den dort vorkommenden Reptilien und Amphibien führen.
  • Der Ausweg für solche Spezies ist die „Sommerruhe“ und „Überwinterung“. 

 

Was ist unter den Begriffen „Sommerruhe“ und „Sommerschlaf (Trockenschlaf)“, sowie „Winterruhe“, „Winterschlaf“, „Überwinterung“ und „Kältestarre“ zu verstehen? 

 

Winterruhe und Winterschlaf 

  • Winterruhe und Winterschlaf können nur Säugetiere als Warmblütler aus biologischen Gründen wahrnehmen, denn diese werden hormonell gesteuert. Beim Winterschlaf – ein tiefer ununterbrochener Schlaf - werden die Körperfunktionen soweit minimiert, um mittels verminderten Stoffwechsels eine herabgesetzte notwendige Körpertemperatur aufrecht zu erhalten. Der Körper liefert die notwendige Energie, indem er die Fettreserven verbrennt.
  • Bei der Winterruhe werden die Köpertemperaturen nur minimal reduziert. Der Schlaf wird durch kurze Wachzeiten, auch mit Nahrungsaufnahme, unterbrochen.
  • Reptilien, Amphibien und Wirbellose reduzieren während der kalten Jahreszeit die biologischen Aktivitäten, wie den Stoffwechsel, stark. Die Begriffe Winterstarre oder Kältestarre sind dem Zustand treffend, doch ist Die Überwinterrung die richtige Terminologie NIETZKE (1989). 

Überwinterung - Hibernation

ist die Überbrückung mit zeitweise vermindertem Stoffwechsel von klimabedingten lebensungünstigen Umständen. 

  • Nur dort wo Jahreszeiten, geprägt durch Temperaturunterschiede und Sonnenscheindauer, das Klima beeinflussen, gibt es die Überwinterung TROLL (1965).
  • Für Reptilien, Amphibien und Wirbellose dieser Klimazonen ist die Fortpflanzungs-Phase (Reproduktion) von einer Überwinterrung abhängig. Die Keimzellenentwicklung und die sich daraus entwickelnden Hormone, die unmittelbar im Anschluss der Ruhephase die Paarungsbereitschaften bestimmen, sind für den Fortbestand der Art wichtig. 

Sommerruhe – Aestivation

ist ein Sommerschlaf (Trockenschlaf) während klimatisch bedingter trockener und heißer Perioden, die zu lebensungünstigen Umständen führen. 

  • In subtropischen und tropischen Klimabereiche, wie Savannen, Steppen und Halbwüsten, ist das Jahre in Trocken- und Regenzeiten gegliedert, wobei die Niederschläge die Aktivität bestimmen und die Trockenzeit das Leben extrem erschweren.
  • Sommerruhe/Trockenruhen oder den Trockenschlaf dient den Säugetieren zur Überbrückung von extrem ungünstigen Lebensbedingungen. Amphibien, Wirbellose und Reptilien verbringen die Sommerruhe in einer Art Starre und der Stoffwechsel ist gleichfalls auf ein Minimum reduziert. Die Nahrungsaufnahme wird genau wie zur Überwinterung gänzlich eingestellt. 

 

Winterquartier - Hibernaculum

ist zur Überwinterung ein geeigneter Ort. 

  • Dies können selbst gegrabene oder schon vorhandene, Verstecke zu Land sein, aber auch Gewässer, die nicht durchfrieren und doch ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden Kabisch (1990). 

 

Literatur

Kabisch, Klaus (1990): Wörterbuch der Herpetologie. VEB Gustav Fischer Verlag, Jena

Landesberg, H. E.; H. Lippman; K.H. Paffen & C.Troll: (1965): Weltkarte zur Klimakunde 2. Auflage. Jahreszeitenklima der Erde. Berlin: Springer Verlag 

Nietzke, Günther (1998): Die Terrarientiere 1. Stuttgart: Ulmer Verlag, .S. 171-187